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Privatsphäre auf Skipisten

Veröffentlicht: 15. Januar 2014 in Privatsphäre
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Kameras in der Öffentlichkeit sind per se nichts Neues und ausserdem fallen sie auch nicht auf. Mit Ausnahme vielleicht der Google-Maps Kamera, welche offensichtlich am Fahrzeug angebracht ist.

Nun entstand in den letzten paar Jahren ein Trend, der nach und nach die Sportwelt erobert. Die Rede ist von sogenannten GoPro-Kameras. Diese äusserst kompakten, wasserdichten Filmkameras werden meisten an Sturzhelme montiert, wodurch spektakuläre Momente beim Ausüben des Sports festgehalten werden können. Passend zur aktuellen Saison, sind solche Kameras immer mehr anzutreffen. Gerade billig sind sie nicht, die Weihnachten sind vorbei, folglich leistet sich der Eine oder Andere eine GoPro-Kamera. Die Bedienung ist kinderleicht und das Bildmaterial im Nu via USB-Kabel auf den Rechner übertragen. Die Filme können vom Nutzer bearbeitet werden, geschnitten und mit Musik untermalen werden. Zu guter letzt wird das Material noch geteilt, zum Beispiel auf YouTube oder Facebook. Schliesslich geht es oft vor allem ums Teilen und Feedback provozieren in Form von Likes und/oder Kommentare. Auf den Punkt gebracht, geht es nebst dem Kick im Sport auch um Anerkennung.

Das alles klingt ja zunächst harmlos. Es sind ja keine intime Daten und jeder darf tolle Momente teilen, solange sie niemandem schaden.

Was allerdings viele Leute beschäftigt, ist das ausgeliefert sein von Kameras auf Ski-Pisten wo es meist viele Touristen hat. Das dritte Auge auf dem Helm schaut mit und speichert die Bilder auf dem Chip, von wo sie auf dem Rechner landen. Von den Kameras ausgeliefert bewegen wir uns auf den Pisten, auch ist nicht ersichtlich ob die Kamera läuft oder nicht.

Ist dieses junge Phänomen eine Modeerscheinung oder müssen wir uns auf mehr Kameras „vor der Haustüre“ gefasst machen? Ist dieses Bewahren der Privatsphäre im Schnee überdramatisiert und eigentlich gar kein Problem?

Fakt ist: Jedermann kann heute „Kameramann“ sein und das Material veröffentlichen. Nicht jedem ist es egal ob er kurz in einem Filmchen zu sehen ist, welches auf YouTube läuft. Andererseits können solche Kameras auch nicht überall verboten werden, besonders in der Natur. Bei der GoPro kommt es wohl einfach drauf an, in welchem Bereich man sie nutzt und mit welchen Absichten.

Ste / 15.1.2014

Mancher Skifahrer – und Snöber – hat sich ein drittes Auge zugelegt: Eine Kopfkamera.

Quelle: Keystone